Sanierung und Erweiterung der Feuer- und Rettungswache 2
Projektdaten |
Projekt Denkmalgerechte Sanierung und Erweiterung der Feuer- und Rettungswache 2, mit 41 Wohneinheiten sowie einem Feuerwehrwohnheim, mit 30 Zimmern und einer Tiefgarage mit 64 Stellplätzen |
Standort Heinrichstraße 8, 60327 Frankfurt am Main |
Bauherr BKRZ GmbH und Co.KG, vertr. durch Herrn Prof. Dipl.-Ing. R. Ries, Feuerwehrstraße 1, 60435 Frankfurt am Main |
Zeitraum der Bearbeitung2018-2021 + 2024-2026 |
Leistungsphasen 1-9 |
BGF 15.584 m² |
Nutzfläche 12.193 m² |
Projektteam Alexander Heinigk, Miriam Leuzzi, Jennifer Schwarz, Dominik Blatt, Fabian Kirchner |
Die Feuer- und Rettungswache 2 im Frankfurter Gallusviertel ging im Jahre 1901 in den Dienst. Bis zum heutigen Tage wurde das Hauptgebäude mit seinen Nebengebäuden ausschließlich als Feuer- und Rettungswache betrieben.
Die viergeschossige alte Wache ist ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetztes und wird entsprechend energetisch und denkmalpflegerisch saniert, bzw. restauriert.
Der Neubau ist als U-förmige Anlage um einen innenliegenden Alarm- und Übungshof konzipiert, wodurch das Wachgebäude eingefasst und in seiner Bedeutung hervorgehoben wird.
Der Neubau der Feuer- und Rettungswache soll die Betriebsabläufe entsprechend den geltenden technischen Standards umsetzen. Das unter Denkmalschutz stehende Bestandsgebäude, die alte Feuerwache, wird zur Rettungswache umfunktioniert und künftig die Sporträume inkl. der bestehenden Turnhalle im Dachgeschoß beinhalten.
Das Baugrundstück ist nahezu vollständig unterkellert und beinhaltet eine Tiefgarage mit 64 Pkw-Stellplätzen sowie wesentliche Flächen der Gebäudetechnik (Lüftung, Heizung, Elektroräume, Feuerwehrtechnik etc.).
Im Erdgeschoss sind sämtliche Werkstätten, Lager für Einsatzkleidung, Desinfektion, sowie alle Fahrzeughallen untergebracht, im Neubauteil insgesamt 12 Stellplätze inklusive Waschhalle und Motorenprüfstand. Die Hallen sind so konzipiert, dass jedes Feuerwehrfahrzeug auf jedem Stellplatz stehen könnte. Somit ist eine maximale Flexibilität gegeben. Die 6 Fahrzeuge des Rettungsdienstes sind aufgrund ihrer geringen Größe im historischen Wachgebäude untergebracht.
Im ersten Obergeschoss befinden sich neben den Ruhe- und Aufenthaltsräumen die administrativen Bereiche der Feuerwehr.
Um innerstädtischen Wohnraum zu schaffen wird das Grundstück im städtebaulich vertretbaren Rahmen ausgenutzt und die Feuerwehr mit insgesamt 41 Wohneinheiten sowie einem Feuerwehr-Wohnheim mit 30 Zimmern überbaut.
Das Tragwerk des Neubaus besteht aus einer Stahlbetonkonstruktion, die durch die Schichtung unterschiedlicher Nutzungen bestimmt wurde. Das 1. Obergeschoss fungiert als dreidimensionaler Träger, wodurch stützenfreie Fahrzeughallen im Erdgeschoss und flexible Raumgestaltung in den oberen Geschossen ermöglicht werden. Die Decke der Fahrzeughalle kann unterzugsfrei hergestellt werden, und die Lage der tragenden Innenwände der oberen Geschosse ist frei wählbar.
Die Fassadengestaltung des 5-geschossigen Hybridgebäudes ist klar gegliedert und reflektiert die unterschiedlichen Nutzungen. Die unteren beiden Geschosse erhalten eine Klinkerverkleidung, die sowohl die Feuerwehrnutzung hervorhebt als auch eine stilistische Verbindung zum historischen Wachgebäude herstellt.
Um einen Ausgleich für die hohe Ausnutzung des Grundstücks herzustellen werden die Dachflächen als Retentionsdach mit intensiver Begrünung ausgebildet. Außerdem erhalten die der historischen Wache zugewandten Wandflächen jeweils eine großzügige fassadengebundene Wandbegrünung, die in den öffentlichen Raum hineinwirken.